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Gruppentherapie

Die gute Effektivität von psychotherapeutischen Gruppentherapien wurde in zahlreichen Studien eindeutig nachgewiesen. Je nach Problembereich gibt es viele Patienten, welche von einer Gruppentherapie mehr profitieren als von einer Einzeltherapie. Und gleichzeitig erlebe ich im Alltag immer wieder Vorbehalte und Ängste, wenn ich das Thema Gruppentherapie anspreche. Aus diesem Grund, möchte ich Ihnen hier erste Infos zu diesem Behandlungssetting in meiner Praxis geben.

WIR-Gefühl

In einer Therapiegruppe treffen Sie auf Gleichgesinnte. Es entsteht i.d.R. schnell ein Gefühl der Zugehörigkeit. Man tauscht sich über gemeinsame Probleme, Sorgen und Ängste aus, fühlte sich verstanden und erhält sowohl direkte und indirekte (z.B. durch Schilderungen, wie andere mit ähnlichen Problemen umgehen) Anreize zur Entwicklung einer eigenen Bewältigungsstrategie. Ich erlebe meine Gruppenteilnehmer oft fröhlich, selbst wenn diese gerade in einer schweren depressiven Phase sind. Sie wissen genau, dass man hier gemeinsam weinen und lachen darf.

Kontinuität & Anpassung an eigene Bedürfnisse

Jeder Teilnehmer hat das Recht an der Gruppe aktiv teilzunehmen und seine eigenen Themen einzubringen. Gleichzeitig hat auch jeder das Recht zu schweigen. Im Gegensatz zur Einzeltherapie besteht keine Verpflichtung eigene Themen einzubringen, denn Sie können genauso gut von der Gruppe profitieren, wenn Sie an den Themen der anderen arbeiten. Ich bekomme immer wieder die Rückmeldung, dass die Teilnehmer sich auch in den Themen der anderen wiederfinden und jede Sitzung etwas für sich mitnehmen können.


In den Einzeltherapien kommt es immer wieder zu Therapiepausen seitens meiner Patienten. Meistens betrifft dies Phasen, in denen es den Patienten etwas bessergeht und sie sich daher nicht mit ihren Problemen auseinandersetzen wollen. Ich stehe dem ambivalent gegenüber: Einerseits ist es sinnvoll, sich entsprechend seiner Bedürfnisse zu verhalten. Andererseits sind gerade in solchen Phasen viele Ressourcen vorhanden, welche man für die langfristige Bewältigung seiner Probleme benötigt. Oftmals wird die Therapie dann fortgesetzt, sobald man wieder einige Zeit in einer schlechten Phase steckt und dadurch nur wenig Ressourcen vorhanden sind. In den Gruppentherapien ist eine kontinuierliche Teilnahme Voraussetzung, wodurch es i.d.R. nicht zu diesen Pausen kommt und die Teilnehmer dadurch deutlich stetigere Therapieerfolge verzeichnen können.

Ablauf einer Gruppensitzung

In meinen Gruppen sind i.d.R. 5-7 Teilnehmer. Dadurch kommt es auch in Ferien- und Krankheitszeiten selten zu Ausfällen. Die Termine dauern jeweils 100 Minuten. Zu Beginn einer Sitzung wird ein „Blitzlicht“ abgehalten, d.h. jeder Teilnehmer kommt zu Wort, berichtet von seinem Befinden und teilt mit, ob er ein Thema für diese Sitzung mitgebracht hat. Im Anschluss werden die Themen die gemeinsam bearbeitet. Meistens schaffen wir 1-3 Themen je Sitzung. Die Bearbeitung der Themen variiert je nach Thema. Manche sind psychoedukativ, d.h. es wird viel erklärt. Andere werden von der Gruppe gemeinsam bearbeitet (meistens), es finden Rollenspiele oder Aufstellungen (eher selten) statt und noch andere werden eher wie in einem Einzelsetting besprochen, wobei man das Feedback der Gruppe nutzen kann. Besonderer Wert wird hierbei auf das eigene Erleben und Empfinden gelegt. Des Weiteren wird das Äußern und Vertreten eigener Wünsche und Bedürfnisse geübt. Selbstverständlich dürfen Sie den Gruppenraum kurz verlassen, wenn Sie eine Pause benötigen. Hierfür steht der Einzeltherapieraum als Rückzugsort zur Verfügung. Gegen Ende findet eine kurze Abschlussrunde statt, in welcher jeder Teilnehmer mitteilt, mit welchem Befinden er oder sie nun nach Hause geht.

Zugang zur Gruppe

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Mitglied einer Therapiegruppe zu werden.


Warteliste: Bei der Aufnahme auf die Warteliste werden Sie gefragt, ob eine Gruppentherapie für Sie in Frage kommt. Bei positiver Antwort werden Sie angerufen, sobald ein möglicherweise passender Gruppenplatz frei wird. Es findet ein Einzelgespräch zum Kennenlernen statt. Hierbei wird geprüft, ob die Indikation für eine Psychotherapie, eine Verhaltenstherapie und eine Gruppentherapie vorliegt. Des Weiteren möchte ich ein Gefühl für Sie als Person bekommen, um abzuschätzen, ob die entsprechende Gruppe für Sie passend sein könnte. Etwaige Bedenken teile ich Ihnen in dieser Sitzung mit. Sollte alles passend sein, gibt es einen zweiten Einzeltermin, welchen wir einerseits zur Aufklärung und Therapievereinbarung und andererseits zur Diagnostik nutzen. Im Anschluss nehmen Sie an einem Termin der betreffenden Gruppe teil. Im Anschluss findet ein weiteres Einzelgespräch zur Diagnostik, Klärung von Fragen sowie Antragsstellung statt. Im Anschluss sind Sie Mitglied der Gruppe. Sofern wir auf diesem Weg feststellen, dass eine Gruppentherapie allgemein oder diese Gruppe im speziellen nicht für Sie passen sollte, verbleiben Sie auf der Warteliste bis ein entsprechender Behandlungsplatz für Sie frei wird.


Einzeltherapie: Sie befinden sich bereits bei mir in Behandlung, allerdings im Einzelsetting. Wenn Sie Interesse an der Teilnahme einer Therapiegruppe haben, sprechen Sie mich einfach an. Wir prüfen gemeinsam, ob eine Gruppenbehandlung für Sie sinnvoll ist und klären Ihre Fragen. Ich setze Sie anschließend auf die Warteliste der möglicherweise passenden Gruppen und melde mich bei Ihnen, sobald in absehbarer Zeit ein entsprechender Behandlungsplatz für Sie frei wird. Dann werden Sie als Gast zu einem Termin der Gruppe eingeladen. Wenn Ihnen diese Behandlungsform gefällt und eine entsprechende Passung in der Gruppe vorhanden ist, kläre ich mit Ihrer Krankenkasse den Settingwechsel. Danach sind Sie Teil der Gruppe, können jedoch immer noch Einzelsitzungen erhalten.


Sonderfall Gruppenneugründung: Bei der Neugründung einer Behandlungsgruppe biete ich eine gruppenpsychotherapeutische Grundversorgung an. "Die Gruppenpsychotherapeutische Grundversorgung ist ein neues niedrigschwelliges Angebot für psychisch Kranke. Damit können Versicherte vor einer Richtlinien-Psychotherapie für sich selbst prüfen, ob eine Gruppentherapie für sie infrage kommt. Außerdem können hier Hemmschwellen abgebaut, Gruppenfähigkeiten aufgebaut und an einer ersten Symptomlinderung gearbeitet werden. Hierzu nutzen die Therapeutinnen und Therapeuten psychotherapeutische Interventionen aus den anerkannten Psychotherapieverfahren und -methoden." (Quelle: KBV, Stand: 10/21). In diesem Rahmen gibt es 4 Termine zum Ausprobieren einer Gruppentherapie, welche nicht von einem Kontingent abgezogen werden. Leider ist dieses Angebot nicht bei bestehenden Therapiegruppen möglich. Es richtet sowohl an neue als auch an Bestandspatienten. Die Anmeldung hierfür erfolgt genau wie oben beschrieben.

Feedback einiger Gruppenteilnehmer

Ich habe einige meiner Teilnehmer gebeten, mir ein ehrliches Feedback zur Gruppenbehandlung zu geben. Mit deren Zustimmung möchte ich Ihnen hier Einblicke geben:


„Die Gruppe macht Spaß.“


„Man kann mit alltäglichen Themen und Problemen in die Gruppe kommen und sich darüber austauschen.“


„In jeder Sitzung kann man etwas für sich mitnehmen.“


„Hier kann ich Dinge loswerden, die ich sonst nicht los werden kann.“


„Man ist nicht alleine und man wird verstanden.“


„Die Gruppe erleichtert es, sich zu öffnen und hilft bei der Kommunikation mit der Therapeutin.“


„Mir geht es nach der Gruppe gut. Vorher bin ich oft angespannt und danach immer gut gelaunt.“


„Wenn man glaubt, man hat gerade kein eigenes Thema, dann findet man sich in den Themen der Anderen wieder.